Mittwoch, 29. September 2010

Regenmantel

Erstaunlicherweise ließ sich der Regenmantelstoff besser als erwartet nähen. Das Zuschneiden war allerdings sehr mühsam. Was ich wirklich lustig fand war, dass man recht schnell etwas ergebnisähnliches sah. Nach etwas mehr als einer Stunde nähen hatte ich einen Mantel ohne Ärmel, Kragen, Taschen und Verschluß. Das liegt natürlich daran, dass ich zwar Steppnähte mache, aber nicht versäubere, nicht bügele und nix stecke. Das rächte sich natürlich schon, denn ich hatte nicht überall die Markierungen übertragen (das kam mal wieder vom gleichzeitigem Zuschneiden zweier Lagen) und ich rechtfertigte mir das mangelnde Stecken dadurch, dass ich ja keine Löchlein haben möchte...

Zwischenergebnis: Perfekt sitzen ist was anderes. (Aber das kenne ich schon von meinen zigtausend Probetunikas und bin jedes Mal enttäuscht, dass die Teilungsnähte doch nicht perfekt "auf Figur" schneidern). Es beult oberhalb des Busens und ich bin nicht sicher, ob der Mantel wirklich breit genug für meine Oberweite ist. Ein Brustabnäher wäre schick, aber nen Regenmantel mit Abnäher? Noch habe ich aber noch nicht kapiert, wie das mit den Belegen ist. Zur Not muß ich mir da was Kreatives einfallen lassen. Ich könnte mich in den Popo beißen, dass ich mit grün statt mit weiß abgesteppt habe!

Merke: Immer schön Markierungen übertragen. Und wie immer: noch kleinere Nahtzugaben schneiden, denn sonst nähe ich wie immer näher am Rand als ich eigentlich vorgesehen hatte...


Jetzt muß ich mir noch überlegen, wie ich Klappen über die Taschen nähe und brauche auch noch dringend Knöpfe.

Dienstag, 28. September 2010

Schnipsel

Mist, es ist schon wieder so spät am Abend. Trotzdem will ich noch ein paar Schnipsel des Frühstücks zusammenschreiben und wenigstens als Entwurf speichern, um es nicht zu vergessen.

Mit Schnipsel meine ich, meine subjektiven Erinnerungen aus Gesprächen, an denen ich teilnahm oder die ich zufällig mitbekam. Diese Erinnerungen sind mit den Gedanken, die ich mir nebenher machte gefüllt und damit absolut keine Protokolle. Das, was laut geschah, hat soviel Gedanken bei mir gewirbelt, dass ich sowieso nicht mehr genau wiedergeben kann, was tatsächlich besprochen wurde. Und schon gar nicht, mit einem diesem zeitlichem Abstand.

  • Sich mit etwas selbständig machen, was man als Hobby macht ist gar nicht so leicht. Geht es um die Lust, also darum, etwas zu tun, was man liebt oder ums Geld? Reicht es, wenn es Spaß macht, man aber nicht damit reich werden kann? Startet man "während das Kind schläft" peu á peu oder als Nebenjob neben einem 40 Stunden-Job? Wieviele Investitionen braucht man, wovon finanziert man diese?
  • Welches Ziel liegt hinter dem Bloggen? Wieviel Privates möchte frau bekannt geben? Ist bunte Mode mit guten Nachrichten im Blog verknüpft? Blogt frau, um die Kundinnen zu unterhalten? Wie sieht es aus mit zweisprachig bloggen oder nur auf Englisch? Ist bloggen ausprobieren oder braucht es ein Ziel dahinter? 
  • Wie können wir uns gegenseitig helfen? Ein Rat, ein Tip könnte das fehlende Puzzleteilchen sein, für das man betriebsblind ist. Und wie wäre es, ein "Guru" zu werden und genau diese Expertise zu verkaufen? Wie fühlt es sich das an? Und passiert das nicht ganz von selbst? 
  • Für wen machen wir das, was wir machen. Bloggen wir für BloggerInnen oder bloggen wir für Kundschaft? 
  • Was kann rund um das DIY und das Bloggen entstehen. Welche Fähigkeiten und Ressourcen habe ich und könnte und wollte sie dort einsetzen?
  • Wie unterscheidet man sich von anderen? Spezialisierung oder Projektpalette nach dem Lustprinzip?
  • Hat DIY was mit der Lebensphase "Mutterschaft" zu tun? Und wenn ja, warum? Nestbau? Hat es etwas mit Weiblichkeit zu tun? 
Wirr, wirr, wirr und immer diffuser, je länger die Gespräche her sind. Aber egal, es fühlte sich so an, als könne man wieder daran anknüpfen. Und es kribbelt.

Ich merke, dass mich mehr und mehr das Drumherum und Dahinter interessiert. Mein Thema derzeit sind ja sowieso "weibliche Lebensläufe" und schon seit langer her "der flexible Mensch" und ich merke derzeit, dass das alles irgendwie doch mit meiner Leidenschaft fürs Nähen zu tun haben könnte. Aber auch das ist alles noch "wirrwirr". Mal schaun, wo es hinführt. 

Jetzt gehe ich aber mal daran, die Regenmantelschnipsel zusammen zu fügen.

Sonntag, 26. September 2010

Zwiespalt

Soll ich oder soll ich nicht?

Der Regenmantel von Frau Gutschigutschi war so bezaubernd. (Ohgottohgott, ich hätte mir niemals diese Seite von Danefae anschauen dürfen!) Hach und ich durfte ihn sogar anfassen. Seit Wochen wünsche ich mir einen Regenmantel - bei dem hamburger Wetter kein Wunder. Aber ich habe einfach keine Lust, so ein formloses Ding in einem Sportgeschäft zu kaufen. Die Damendings passen mir in der Regel nicht, dann bieten mir die Verkäufer ein Herrenmodell in tristen Farben an, in dem ich aussehe wie eine Litfasssäule. Das geht überhaupt nicht.

In Dänemark habe ich wunderbaren froschgrünen Regenmantelstoff erworben. "Johanna" war bereits abgepaust, aber ich quälte mich noch mit der Frage, wie ich das neue Liebchen füttern sollte. Zuviel Stoff liegt herum, das Konto ist zu leer, der Gatte mittlerweile nur noch am Kopfschütteln ob neuer Stoffkäufe... irgendwie traute ich mich nicht, loszudüsen und mir ein hübsches Futterstöffchen auszusuchen. Der einzige Versuch endete vor einem hübschen kleinem Lädchen, das zu früh feierabend macht und montags, als der nächste Versuch zart angedacht wurde, nicht geöffnet hat. (Das nächste Mal geh ich sowieso lieber zur Glücksmarie, denn dort wurde mir sogar ein Kaffee versprochen. Merci *knicks*).

Und dann sah ich den dänischen Mantel von Frau Gutschigutschi, kam nach Hause und schnitt beherzt zurecht.

Und jetzt, jetzt ist der Tatort vorbei, mir tun die Arme weh vom stricken und die Augen fallen fast zu. Wenn ich jetzt die Nähmaschine raushole, dann wird es wieder so spät, dass ich morgen schlechte Laune habe. Was ist ein guter Ersatz? Bloggen und surfen.... Warum surfe ich eigentlich dauernd zu den Gummistiefeln von Danefae? Arrrggsss!

Ich war auch dabei!

Heute morgen ein wunderbares Frühstück mit vielen schönen Frauen - DIY-Bloggerinnen aus Hamburg. Auf den letzten Drücker habe ich davon erfahren und wurde von den bezaubernden Damen "Kleinigkeit" und "Kleinformat" mitgenommen. Ach wie schön!

Ich fand es unheimlich spannend und konnte gar nicht genug bekommen. Am liebsten hätte ich überall gleichzeitig zugehört. Besonders toll fand ich, dass es so ein bunter Haufen war. Rund ums Nähen gibt es ja so vieles, was man machen kann: ein wunderbares Magazin herausgeben, eine Veranstaltung organisieren (auf zur "hellohandmade am 31.10. auf Kampnagel), einen Stoff-Laden aufmachen, schicke Melanin-Teller machen und und und. Es ging um Ökonomie und Lust, es gab Fragen und Antworten, man konnte wunderschöne Dinge beäugen und sogar in eine Tasche mit Überraschungen greifen, es ging um Gemeinsamkeiten und Unterschiede und um vieles, vieles mehr. Ich habe so viel gehört, ich bekomme das noch gar nicht sortiert. Ich beiße mir in den Hintern, dass ich neben der großartigen Frau Hamburger Liebe eine zeitlang saß und einfach nicht den Mumm hatte, mit ihr zu sprechen. Aber ich finde es ganz wunderbar, nun Gesichter zu den Blogs zu haben und ne Idee davon bekommen zu haben, wen ich vielleicht mit Fragen kommen kann, wenn sich meine Ideen für die Zeit nach der Elternzeit konkretisieren werden.

Ganz besonders freue ich mich, Dolores getroffen und gesprochen zu haben. Aber das war schon gestern und geht auch noch weiter!

Donnerstag, 23. September 2010

Hui, er wird groß

Heute wollte der Kleine zum ersten Mal nicht das anziehen, was ich gerade anziehen wollte. In den letzten Tagen stand er auf Zwerge und Zwergenlieder. Also pimpte Mama ein T-Shirt im Velourszwergen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Und dann das.

"Nein, das T-Shirt mag ich nicht. Keine Swerge!"
"Oh... T-Shirt muß aber sein. Welches T-Shirt möchtest du denn anziehen"
"Häschen-T-Shirt"
"Ok...lass mal schaun, ok, dann ziehst du die braune Hose dazu an..."
"Nein, will ich nich. Braune Hose mag ich nich. Nur Straßenbahn-Hose"

Nun diese zwei Liebchen hätte ich nicht unbedingt kombiniert, aber eigentlich war es gar nicht so schlecht.

"Nich die blaue Mütze. Mag ich nich. Müllmannmütze suchen."

Ok. Also noch die orangene Mütze dazu. Auch das hätte ich nicht gewählt - Aber stolz war, ich, dass der Kleine zum ersten Mal von Kopf bis Fuß in Liebchen gehüllt war. Und das auch noch freiwillig. Und ich doofe Kuh hatte mal wieder keinen Fotoapparat dabei!

Dienstag, 21. September 2010

Das Dingt braucht ne zweite Chance

Mein erstes T-Shirt, das mit den Eulen, wurde heute das erste mal getragen. Schade, dass ich kein Foto gemacht habe. Nachdem das Ding zweimal mühevoll über den Kopf gezogen wurde, wird es sicherlich kein drittes und viertes Mal geben. Jaa, ich dachte mir schon, dass der Ausschnitt etwas eng ist.

Die Ärmellänge passt genau. Schade. Dafür ist es untenrum (ich liebe dieses Wort) "genau passend" bis "schon fast oder zumindest bald zu kurz". Schade, wo doch untenrum der schönste Saum war.

Merke: wie wärs, wenn man erst mal ein passendes T-Shirt auf den Schnitt legt (oder umgekehrt), um zu schauen, ob die Größe richtig gewählt ist?

Da ich die Stoffe so liebe, werde ich an dem Ding noch mal schrauben, obwohl noch so viele andere Nähprojekte hier herumliegen. Jetzt bin ich doch ehrgeizig. Also wird nach der Wäsche der Halsauschnitt noch mal größer geschnitten und untenrum noch ein paar Streifen angesetzt. Und dann werde ich noch Eulen aufheben, um die Ärmel irgendwann zu verlängern. Sollte die Vorliebe fürs Butteressen und die Abneigung fürs Treppensteigen beibehalten werden, muß dann eben in die Seiten noch Ringel eingesetzt werden.... damits ein Liebchen wird.

Montag, 20. September 2010

So fing alles an


Latzhose Ursel1, ursprünglich hochgeladen von Liebchen-Hamburg (das eine Bein ist umgekrempelt, s.u.)

Ich wollte einen Wochenendworkshop. Egal was. Hauptsache mal raus. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich Lust hatte. Und keine Lust, mir Gedanken zu machen. Also meldete ich mich bei einem Nähkurs der Elternschule an. Zwei Freundinnen fanden es dort gut. Die Elternschule besuche ich sowieso mehrmals die Woche. Also war es ganz einfach, sich dort anzumelden. Mitte Februar diesen Jahres war es. Eigentlich noch gar nicht soo lange her. Niemals hätte ich gedacht, was sich daraus entwickeln würde!


Eigentlich wollte ich ja was für mich machen. Also Zeit für mich. Ich entschied mich trotzdem, etwas für den Kleinen zu nähen. Schließlich wollte ich bei Frau Tulpe kaufen. Es juckte mich ja schon seit dem ich den Laden (in Berlin) kannte, dort irgendwas, was auch immer, zu kaufen. Also ging ich ungefähr 3 x in den Laden, bis ich mich entschieden hatte. Zunächst war eine Nickyweste geplant - die zwar zugeschnitten, aber immer noch nicht genäht ist. Dann entdeckte ich das Schnittmuster für die Latzhose Ursel.

Der erste Frust war ein falsch zugeschnittenes Bein. Mist, hätte doch im Bruch zuschneiden sollen. Das Gute, an derartigen Fehlern ist aber, dass man sie selten wiederholt. Glücklicherweise hatte ich genügend Stoff, um das Bein noch mal zuzuschneiden. Und dann gings los. Unsere Nählehrerin war ziemlich streng. Sie rügte mich gleich für unordentliches Zuschneiden. Also machte ich alles noch mal sorgfältig mit kleinerer Nahtzugabe und arbeitete fortan sauber und genau.... und war erstaunt, dass dieses sorgfältige Arbeiten sogar richtig Spaß machte.

Das Ergebnis, die fertige Latzhose war einfach wunderschön. Ich war soooo stolz.

Und dann probierte der Kleine sie an und sagte von Anfang an "nein". Er mag sie einfach nicht. Erst dachte ich, es läge daran, dass sie zu lang ist. Selbst, wenn ich das Hosenbein umschlage und festnähe, ist es wohl komisch dieses ausgestellte Bein, diese fiesen dicken Stoffwülste an den Beinen zu haben. Es bleibt mir also nichts übrig, als abzuwarten, bis er in die Hose hineingewachsen ist und das Bein "lang" getragen werden kann. Sonderlich optimistisch bin ich allerdings nicht, denn andere Latzhosen mag er auch nicht. Ich werde ihn den Winter über versuchen, mit einer Cord-Latzhose abzuhärten und hoffe auf den nächsten Frühling mit längeren Beinen.

Danach gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: aufgeben und das Nähen Nähen sein lassen oder eben weitermachen.

Der Versuch machte klug. Fortan erzählte ich ihm nicht mehr, dass etwas selbst gemacht ist. Es juckt mich zwar immer in den Fingern, weil ich so stolz auf mein Liebchen bin, aber je mehr Bohai ich mache, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es ablehnt. Mittlerweile weiß er zwar, was nähen ist und bekommt oft mit, dass ich etwas mache, aber ich bin immer noch zurückhaltend, denn Ablehnung von Liebchen ist wirklich doof.

Nachwuchs


Elefanten, ursprünglich hochgeladen von Liebchen-Hamburg


"Oooh, Kleiner Elefant!"
Das waren die Worte, mit denen ich am Samstag morgen geweckt wurde und auf die ich mich schon seit Tagen gefreut hatte.

Den großen Elefanten hat der Kleine schon seit kurz nach Ostern, nachdem das Freebook erschien. Er liebt ihn, nutzt ihn als Kissen und als Freund. Da der Kleine nun bald in die Kita kommt, dachte ich, ein "Schmuse-Tier-To-go" wäre eine gute Idee. Also habe ich das Schnittmuster einfach mit 50% ausgedruckt und den Elefanten noch (2x pssst, muß der Sohn ja nicht wissen. Falls er mal abhanden kommt) genäht.

Wir hatten schon Tage vorher davon gesprochen, ob der große "Elmar" wohl ein Baby bekommt. Mein Sohn war damit einverstanden. Also machte ich das Baby und schmuggelte den "Mini-Elmar" nachts in sein Bett. "Elmar", weil er sein Elmar-Buch so liebt - und na klar, kann ein bunter Elefant nur Elmar heißen. Ist doch logisch.

Bisher war er kein Schmusetierschlepper. Bin gespannt, ob sich das ändert. Aber er liebt ihn schon jetzt. Schließlich kann der kleine Elefant viel besser fliegen als der Große. Jungs!

Beim Mini-Elmar habe ich übrigens die Markierungen für die Ohren auf den Stoff übertragen. Schon hilfreich, damit die Ohren nicht so komisch am Elefanten baumeln....



Schnitt: Elefantös Farbenmix kostenlos

Aarrrgss Jersey


T-Shirt Eulen, ursprünglich hochgeladen von Liebchen-Hamburg
Mein erstes T-Shirt. Ich habe extra auf die Uhr geschaut: Ohne Zuschneiden 1 Stunde 20 Minuten. Und wenn man genau hinschaut... nun ja: ziemlich stümperhaft.

Da lese ich in Blogs immer wieder so Sachen wie "die Sommergarderobe muß her, also habe ich eben mal schnell 5 Shirts genäht" und sieht diese wunderbaren Mix-T-Shirts und will auch. Dabei habe ich doch zwei Mantras, Mantren oder wie immer man das nennt. 1. Applikationen kann man schnell und einfach auf Uni-Shirts machen, wozu also welche nähen und 2. Denk dran, Jersey kann so gemein sein. Aber ich mußte es ja probieren. Und natürlich habe ich nicht nur einen Jersey gekauft, sondern als vollkommen durchgeknallte Stoffsüchtige natürlich diverse. Aber wer kann bei kleinkariert oder bei Stoff und Stilvor Ort schon den Geldbeutel zusammenhalten?

Gut, ein Teil der Schwierigkeiten resultierte daraus, dass ich ein wirklich schlimmes 500 m Garnröllchen mit einer Kerbe an falscher Stelle habe. Natürlich verhakt sich der Faden darin immer wieder. Was das bedeutet kann man sich leicht vorstellen. Unvorteilhafte Raffungen. Natürlich immer an Stellen, die genau da sind, wo man hinschaut. Aber es waren auch die zwei verschiedenen Jerseys. Der Bedruckte fühlt sich zwar nicht so schön an, wie der Gewebte, aber er vernähte sich besser. War das ein Gerolle bei dem Ringel!

Und dann weiß ich immer noch nicht, wie man gescheit ein Bündchen aus Jersey annäht. Mit welchem Stich und wie man überhaupt nen Saum macht. Das Halsbündchen sieht aus wie ein Rüschenkleid und die Ärmel haben "dekorative" Schlingen und Falten. Das untere Bündchen nähte ich dann einfach im Zickzack an, weil ich fertig werden wollte und sich eine genervte Migräne über der rechten Augenbraue anschlicht. Vielleicht war das ja "die" Lösung. Es sieht zumindest besser aus als am Ärmel. Glücklicherweise hat der Kleine kurze Arme. Morgen wirds anprobiert und ggf. die Ärmel einfach abgeschnitten und nochmal mit Zickzack gesäumt. Mich und das Shirt gerettet, hatte schließlich die Filmmusik von "Herr der Gezeiten" auf Klassikradio. Da atmete ich mal tief durch und vollendete das Ding schließlich doch, was ich zwischendurch ein paar Mal fast in die Ecke gefeuert hätte.

Apropos. Es wird keine Fotos vom Kind hier geben. Höchstens mal von weitem. Ich bin irgendwie allergisch gegen Kinderfotos im Netz, auch wenn ich mir sehr gerne die Nähwerke der anderen am Kind anschaue. Jedesmal denke ich, dass das Internet nix vergisst und dass man gar nicht so genau weiß, ob man später Kinderfotos von sich finden will. Also wenn ich endlich mal Fotos mache, dann eher "liegende Liebchen".

Und natürlich: es ist trotz Allem ein Liebchen geworden.

Schnitt: Imke aus dem Farbenmix-Buch
Stoff: Stoff und Stil

Sonntag, 19. September 2010

Blogrole

Hui, ich habe den ersten regelmäßigen Leser. Eine Verfolgerin! Sehr schön. Ich freue mich sehr, auch wenn ich den Sinn dieses "Verknüpfens" noch nicht wirklich verstanden habe.

Ich lese meine Blogs per RSS. Das finde ich derzeit sehr praktisch, denn dann sehe ich nur, wer was Neues hat. Da ich aber RSS erst seit kurzem nutze, lese ich das Posting dann doch meist im Originalblog, also einen Klick entfernt von der Effizienz, um zu sehen wer, das denn so schreibt. Ich bin ein visueller Mensch, sehe ich das Blogdesign, weiß ich, um welchen Blog es sich handelt. Im RSS-Feed sehen alle gleich aus.

Also verfolge ich nur ein einziges Blog: die Hamburger Liebe. Vor Monaten freute sich Frau Hamburger Liebe über zahlreiche Leserinnen und da freute ich mich mit ihr und klickte auf den Verfolgenlink. Ich gebe zu, ich habe versucht, das zu löschen, weil es in meinem Profil ja etwas merkwürdig aussieht, als würde ich nur ein Blog lesen. Aber zum Löschen war ich wohl zu blöd. Ist aber egal, denn Frau Hamburger Liebe lese ich sehr gerne und wenn sie von einem schicken Baumarkt am anderen Ende der Stadt schreibt, dann fahre ich hin. Also bleibe ich ihr als regelmäßige Leserin treu.

Um meinen wahrscheinlich schon zahlreichen anonymen Leserinnen aber nicht vorzuenthalten, wo ich mich inspirieren lassen und was ich gerne lese, habe ich eben mühsam meine Blogrole übertragen. Puh, über 80 Blogs und das sind nur die, aus dem DIY-Bereich. Die, die ich schon seit Jahren lese und mit denen ich aus anderen Gründen freundschaftlich verbunden bin, habe ich erstmal weggelassen. Jetzt wundert es mich nicht, wieso ich jeden abend das Macbook anschalten muß, um zu schaun, was es Neues gibt. Es gibt eben jeden Tag was Neues! Wie schön. Dafür, und noch für viel mehr, liebe ich das Internet.

Samstag, 18. September 2010

Gewinnspiel



bei Apfelbäckchen und Zimtschnute

Diese Lunchbags finde ich schon länger toll, das neue "Tolle-Ideen-Blog" erst seit kurzem. Geht ja auch nicht anders, ist ja auch noch neu. Aber ich bin ja für jede Idee zu begeistern, bei denen sich Leute aufraffen, was Neues zu schaffen. Und Leute, die mir dann auch noch tolle Ideen aufsammeln sind natürlich besonders toll. Insofern freue ich mich zu sehen, was die Apfelbäckchen noch anschleppen werden.

Toll!

Immer noch keine Bilder! Ich kann mich einfach nicht aufraffen, bei dem Regenwetter (und bei der Unordnung hier) zu fotografieren. Dabei schläft der Kleine gerade... Ich gelobe Besserung.

Aber zwei bloggenswerte tolle Neuigkeiten gibts:

1. Meine Nähmaschine wurde von freundlichen Händen des Nähmaschinenhauses in der Langen Reihe einfach so, ohne Abgeben und Warten, wieder zum Laufen ohne Scheppern und Fadenabreißen gebracht. Das ist der Grund, wieso ich im Fachgeschäft kaufte, statt sie im Internet zu bestellen. Auch wenn es ein größerer Akt war, Mann, Kind, Auto und Nähmaschine in eine Stadtgegend ohne Parkplätze zu koordinieren.

2. Dolores von Kleinformat kommt nach Hamburg. Wie wunderbar. Seit langem war ich nicht mehr so darauf erpicht eine virtuelle Bekannte kennenzulernen. So ein wunderbarer Zufall. Da drücke ich mich seit ein paar Tagen darum, ihr ne Mail mit einem Anliegen zu schreiben und jetzt kommt sie, ich darf sie beschnuppern und dann hoffentlich mit meiner Idee herausrücken.

Hach, ich freu mich.

Freitag, 17. September 2010

Entstehungsgeschichten

Wie entsteht eigentlich ein neues Liebchen?
Vom Himmel fällt es nicht und ein wirkliches Bedürfnis steckt auch nicht dahinter. Jedenfalls kein drängendes Bedürfnis. Es ist eher ein schwelender Wunsch, der geweckt oder verstärkt wird durch das, was ich irgendwo sehe. Ja, und ich bin ein Herdentier. Wenn ich zum wiederholten Male irgendwo ein "Längsgeteilt" sehe, dann surfe ich zum wiederholten Male auf die Farbenmixseite und überlege, ob ich das E-Book kaufe. Oder wenn ich eine Stoff- oder Farbkombination sehe, die mir gefällt, dann setzt sie sich in meinem Gehirn fest.

Letztens habe ich sogar von Sternchennicky geträumt, nachdem ich mehrmals darüber gelesen hatte. Als ich dann noch las, wo ich ihn bekomme kann (bei Glücksmarie in Winterhude), mußte ich sofort losfahren und kaufen, kaufen, kaufen. Wenn ich soweit bin, ist das Liebchen eigentlich im Kopf schon fertig und muß nur noch zusammen genäht werden.

Oder ich lese von einem neuen oder angesagtem Schnittmuster wie zum Beispiel "Langeneß" und kaufe ganz herrlichen Stoff dafür. Viel zu schade, um ihn gleich anzuschneiden, denn weiß ich, ob mir der Schnitt steht und passt? Also muß ich, nach wochenlangem Herumschleichen um den Schnitt, erstmal ein Probestöffchen finden. Das war nicht schwer. Der Jeans fiel mir im Sommerschlußverkauf reduziert schnell in die Hände. Aber ein Schnittmuster und ein Stöffchen reichen noch nicht für ein Liebchen. Wochenlang überlegte ich, was ich machen könnte. Orangene Steppnähte, weil ich die Sneakers mit den orangenen Streifen so gerne hätte? Oder finde ich die Komplementärkombination aus orange und blau ätzend? Stundenlanges Surfen in der Farbenmix-Galerie brachte mich auch nicht weiter. Dann setze ich mich irgendwann an die Maschine und lasse es einfach entstehen. Ich nahm roten Faden zum Versäumen, weil noch eine große Spule roter Faden herum lag. Das sah gut aus, wieso also nicht die Steppnähte in rot machen. Wieso müssen Steppnähte eigentlich gerade sein? Mein neues Maschinchen hat doch so viele Zierstiche. So wurden es Blätter. Normalerweise fasse ich sehr gerne mit Schrägband ein, aber da ich eigentlich rot gar nicht gerne mag, hatte ich kein rotes Band zur Hand. Dafür aber den irgendwie scheußlichen Stoff, mit den Poesiealbumsbildchen, den ich im Internet verbestellt hatte.... Und schon ist es ein Liebchen.

Und dann gibt es noch das Probenähen. Dass ich Svea nähen wollte, war schnell klar, denn ich liebe diese Nähte, die für Frauen, mit mehr, wie geschaffen sind. Also kaufte ich ein herrliches Stöffchen. Der wunderbare Stoff war natürlich viel zu schade, also erstmal ein Probeteil mit Stoff aus dem schwedischen Möbelhaus. Ganz reizende Vögelchen. Die Probetunika wurde viel getragen. Dann eine zweite Tunika aus dem gleichen Stoff mit dem Vorhaben, zu lernen, wie man den Schnitt anpasst, dass er auf Anhieb richtig passt. Gelernt habe ich das nicht, aber dafür noch eine Tunika, leicht abgewandelt, dieses Mal mit größerem Ausschnitt und mit Schrägband eingefasst. Die dritte Svea dann mit Jersey. Prima, diese passte auf Anhieb, war aber für den warmen Sommer zu warm. Das feine Stöffchen hebe ich dann für den nächsten Frühling auf.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich von Liebchen, von Stoffen, von Farb- und Stoffkombinationen träumen würde!

Da bin ich

Nachdem ich nun


  • seit Februar (wieder) vom Nähvirus infiziert bin

  • seit März jeden Abend in DIY-Blogs lese

  • mittlerweile schon fast den Überblick verloren habe, was ich alles genäht habe

  • es mir mittlerweile gar nicht mehr vorstellen kann, nicht zu nähen



mußte ich es jetzt einfach tun, und auch einen DIY-Blog zu eröffnen. Hier werden sie also zu finden sein: meine Liebchen.

Ich habe lange überlegt, ob ich mein altes Blog, in dem ich seit 2003 unregelmäßig schreibe dafür nutzen soll, aber irgendwie passt es nicht. Seit dem im Augusts 2008 mein Sohn geboren ist, hat sich mein Leben verändert. Das alte Blog passte nicht mehr so recht in mein Leben und da es seit 2008 so viele Neuanfänge gab, ist dieser Neuanfang wohl auch genau das, was jetzt ansteht.

Wieso Liebchen?
Nun, es geht um Dinge, die mit Liebe gemacht werden. Mal schaun, wie es sich entwickelt. Zunächst wird es erstmal um Genähtes gehen, aber vielleicht reaktiviere ich die alte Back-und Kochleidenschaft. Vielleicht bekomme ich, zusammen mit dem Kleinen Spaß am Basteln.

Erstaunlicherweise habe ich entdeckt, wie sehr mir diese Mischung aus aufgeregter Vorfreude auf das Ergebnis in Kombination mit der ruhigen Kontemplation während des Herstellens gut tut. Auf einmal entwickle ich Geduld, die sonst nicht wirklich zu meinen Stärken gehört. Ich entdecke neue Seiten an mir. Das ist spannend. Ich liebe es, meine Gefühle zu erleben aber auch zu reflektieren. Und da ich hin und wieder dabei bin Bücher zu schreiben, könnte das Blog auch ein Skizzenbuch für eine neue Buchideen werden. Mal schaun.

Jetzt warte ich erstmal auf Sonnenschein, um meine Liebchen zu fotografieren und nach und nach zu bloggen. Ach und vorher könnte ich ja schon mal schauen, wie man den Blog etwas hübscher machen könnte.