Mittwoch, 1. Dezember 2010

Upcycling



An dieser Hose habe ich im Februar - bei meinen Nähneuanfängen nach 20 Jahren Nähabstinenz - geübt, wie applizieren geht. Natürlich wusste ich damals noch nix von Stickflies. Da die Hose damals schon fast zu kurz war und an den Knien fast völlig durch, war es fast egal, ob es klappt und wie es aussieht. Warum ich dafür allerdings den tollen Kätzchenstoff genommen habe, weiß ich nicht. Vermutlich, weil ich noch kein Lager hatte.

Nachdem ich ein paar Mal (zuerst bei Bee Bee) Hosen gesehen hatten, die ein irre langes Bündchen hatten, war ich von der Idee fasziniert. Bee Bee nennen das "Waxhosen", also zum Mitwachsen und ich überlegte mehr als 3 mal, ob ich so ne Hose kaufe, denn wenn sie mitwächst, ist es ja nicht mehr teuer. Und obwohl es auf den Fotos saucool aussieht, traute ich mich nicht.

Der Junge hat gemeine Neurodermitis in den Kniekehlen und kratzt und kratzt. Wenn man dann ne Hochwasserschlaghose hat, dann kratzt es sich natürlich sehr leicht. Da kam mir die Waxhose in den Sinn und der reizende rotweiße Bündchenstoff, der zu den Kätzchen passt. Zackzack waren die Bündchen angesetzt.

Und ist es nicht wirklich saucool, auch wenn die Knieschützer nun am Oberschenkel sitzen?

Vorhin habe ich Pellworm, in Vorbereitung auf den Nähkurs die nächsten beiden Samstage, abgepaust. Dieses Mal habe ich mit Packpapier auf dem Teppich geradelt. Das ist aber genauso doof, wie mit Seidenpapier oder Tüte und jetzt habe ich nen perforierten Schnitt. Na gut, ein bißchen schneller war es und ich habe den Schnitt jetzt auf stabilem Packpapier. Ich hasse diese Vorbereitungen. Ich würde etwas mehr Geld für einen Ein-Größen-Damenschnitt ausgeben, wenn man die Schnittteile auf einem Bogen, nur noch zum Ausschneiden hätte. Klar, bei Kindern sind Mehrgrößenschnitte sinnvoll, aber bei mir sind "Wenigergrößen" nur unbegründete Hoffnungen, die sich sowieso nicht mehr erfüllen werden.

Gestern hatte eine Freundin eine saucoole Jacke an (hui, neues Lieblingswort). Ähnlich geschnitten wie Pellworm, aber aus nem Material und Mustermix der aussah, wie aus Papas Kleiderschrank geklaut (brauner Strick und Wollstoffe in so merkwürdigen Alt-Herren-Jackett-Mustern in Brauntönen) und einfach ungecycled. Wenn Pellworm passt, werde ich mich mal an so was im Schanzenlook wagen. Ist irgendwie doch cooler als mein pinker Fleece. Aber der ist für zuhause dann schön kuschelig.

Und dann hatte ich diesesmal rechtzeitig daran gedacht, den Jersey vorzubereiten, bevor ich ihn wasche. Aber da ich erst jetzt, zum verlinken, die Farbenmix-Quelle gefunden habe, habe ich natürlich Fehler gemacht: nicht nahe genug an der Kante (ich ging von Auftrennen und nicht von Abschneiden aus), mit ner normalen Nadel statt ner Jerseynadel (aber das wäre ja beim Abschneiden egal) und ganz normal über den Wäscheständer gehängt, statt gelegt. Nun mal sehen, obs trotzdem was bringt. Glücklicherweise habe ich ja meine Jersey-Angst überwunden und freue mich aufs Frühjahr und neue T-Shirts. Ich würde mir ja zu gerne ne Overlockmaschine zu Weihnachten wünschen, aber das ist verdammt unbescheiden..

2 Kommentare:

  1. Hallo Meike,
    hab gerade Deinen Blog entdeckt. Deine genähten Sachen, vor allem für den Miniman gefallen mir sehr gut! Da werd ich öfter mal vorbei schauen kommen.
    Ich kauf mir zum Schnitte kopieren immer durchsichtiges Wachstuch im Baumarkt. Darauf zeichne ich dann mit einem CD-Marker die Schnitte ab und schneide das aus. Das hält dann auch ewig und kann immer wieder verwendet werden. Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für Dich?

    LG Shiva

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  2. Hallo Shiva,
    danke für den Tipp. Bisher hatte ich nur diese dünne Folie und das ist letztlich genauso ein Geknister und Gefuddel wie das Seidenpapier. Aus dem Wachstuch - das ist wohl das gleiche wie Tischdeckenfolie, vermute ich, habe ich bisher nur Täschen á la Frau Maki genäht.
    Habe dich auch gleich mal per RSS aboniert. Finde es ja immer klasse, wenn jemand Jungssachen macht.

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