Bevor ich mich jetzt weiter den ernsten Dingen des Lebens widme und nachdem ich meinen halben Kleiderschrank anhatte, eine kurze Skizze meiner Überlegungen. Als nächstes werde ich ein MEIN-LIEBCHEN schneidern, nach meinen Vorstellungen und vor allen Dingen nach meinen Bedürfnissen.
Vorgeschichte: ich finde Basic-Shirts und Jeans praktisch. Ich besitze sowohl kurzarmige als auch langarmige Shirts in allerlei Farben - dank Hasi und Mausi mit gutem V-Ausschnitt in richtiger Höhe und Elastikanteil. ABER: es ist zwar bequem, aber unvorteilhaft. Ein Shirt, was ungefähr in Taillenhöhe oder etwas darunter endet und dann unten die Jeans, die unerbarmlich meinen Bauch zeigt, sieht nicht wirklich schick aus. Deswegen nähte ich letztes Jahr Tuniken.
Tuniken haben eine für mich vorteilhaftere Länge und sind tailliert. Wenn man wie ich zwar Bauch aber eben auch Busen hat und die Taille aber auch nicht mehr die von einer 20jährigen ist, dann sind taillierte Kleidungsstücke ein Segen. Ich hatte an Trachtenmodellen schon seit langem diese Taillierung durch Wiener Nähte bewundert - aber ein T-Shirt ist eben ein T-Shirt und so gab es diese wunderbaren Nähte Jahrzehnte nicht in meinem Leben, obwohl ich mich nach ihnen sehnte. Aber das kann ich nun ändern und tat dies mit Svea, Lisa und Johanna (Farbenmixschnitte Tunika, Pullover, Mantel mit eben dieser Schnittführung) ja auch.
Gut, also das ist vorteilhaft - mehr davon.
Nächste Frage: was ist praktisch? Was fehlt in meinem Leben?
Ein Nachteil von längeren Oberteilen entsteht dann, wenn ich mir überlege, was ich drüber ziehe, denn das gleiche Problem - taillenlang oder nur etwas länger - ist unvorteilhaft. Obwohl ich kein Trenchcoat-Fan bin, trug ich in den letzten Übergangsjahreszeiten meist diese Kurzmäntel. Die sind ok, aber irgendwie auch nicht meins.
Früher war ich ein Strickjäckchen-Typ. Ich finde es herrlich kuschelig eine Strickjacke anzuziehen und im Gegensatz zu einem Pullover, kann man wunderbar die Temperatur variieren, in dem man sie offen lässt. Aber ein wirklich vorteilhaftes Strickjäckchen - nach den oben stehenen Maßgaben zu finden - ist aussichtslos.
Ähnliches gilt für Pullunder. Eine Bekannte hatte mal einen herrlichen Ausdruck dafür, der irgendwas mit "wärmen" zu tun hatte, den habe ich aber leider vergessen. Er drückte aber aus, was ich an Pullundern mag. Es wärmt an den relevanten Stellen und ist doch weniger manifest als ein Pullover. Außerdem kann ich meine geliebten Shirts darunter ziehen. Aber ein Pullunder mit Hemdkragen sieht auch toll aus. ABER Pullunder sind zu KURZ
Der Frühlingsmantel ist in Arbeit und wird hoffentlich nächsten Freitag fertig. Was fehlt ist eine Art Weste, die die Vorteile von Strickjäckchen und Pullunder vereint. Im Frühjahr zum über die Langarmshirts ziehen, bei wärmeren Temperaturen als eine Art Sommerjacke für über-Hosen.
Tja, und als ich das zeichnete, sah es schnell so aus, wie ich es mir schon gedacht hatte: wie ein Hauskittel.
Aber warum eigentlich nicht? Es hat doch alles, was ich will
- figurnaher, taillierter Schnitt
- vorteilhafte Länge
- ärmellos wie ein Pullunder
- große Taschen
Lindy hat recht: Millionen von Omas können sich nicht irren.
Bleibt die Frage, aus was für einem Stoff ich so etwas nähe. Jersey? Sweat? Walk? Baumwolle? Strick?
Uni? Gemustert? Stoffmix? Ein Ding, was zu allem passt oder einmal den Schnitt machen und dann die Dinger in allen Varianten produzieren? (Ohne Ärmel geht das wahrscheinlich sogar ziemlich flott.)
Erstaunlicherweise komme ich nicht umhin: Frottee zu denken. *g*. Und irgendwie fühlt sich der dehnbare Frottee giftgrün an.... Achherrjee, ob ich jemals erwachsen werde?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen